Reinhold Baier: Der Richter
Reinhold Baier gilt als einfühlsam, aber auch streng. Der Vorsitzende Richter der Jugendkammer am Münchner Landgericht hat vor zwei Jahren die beiden "U-Bahn-Schläger" zu langen Haftstrafen verurteilt.
Sie hatten einen Rentner lebensgefährlich verletzt. Seit nun sitzt Baier über die beiden jungen Männer zu Gericht, die im vergangenen September Dominik Brunner am S-Bahnhof Solln zu Tode geprügelt haben sollen.
Baier ist auch Vizepräsident des Bayerischen Fußballverbandes (BFV). Dort hat der Münchner ebenfalls mit der Verhütung von Gewalt zu tun. Er leitet beim BFV die Arbeitsgemeinschaft "Gemeinsam und fair" mit dem Schwerpunkt Gewaltprävention. Auch auf dem Fußballplatz häufe sich Gewalt, stellte Baier fest. Fußball sei nur ein Spiegel der Gesellschaft.
Baier sieht bei den Gewalttaten Jugendlicher eine neue Intensität. Prügeleien habe es früher auch gegeben, sagte er zu Jahresbeginn in einem Interview. Aber "wenn der Kampf gewonnen war, hat man nicht nachgetreten". Auffällig sei auch die Nichtigkeit der Anlässe. "Heute wird offenbar einfach Frust entladen, das entsteht aus dem Nichts."