René Obermann: In Erklärnot
Mit dem Auftauchen neuer Datenpannen rückt Obermann in den Mittelpunkt der Kritik.
René Obermann, Telekom-Chef, hat eine Dauerbaustelle: den Datenschutz. Seit Mai zuckelt das Unternehmen von einem Datenskandal zum nächsten. Damals musste Obermann eingestehen, dass die Telekom Journalisten und Aufsichtsräte bespitzelt hat. Gegen seinen Amtsvorgänger Kai-Uwe Ricke wird ermittelt, Obermann gilt in dieser Affäre dagegen als unbelastet. Mit dem Auftauchen neuer Datenpannen rückt Obermann nun aber in den Mittelpunkt der Kritik.
Am Wochenende musste sich der gebürtige Düsseldorfer wieder einmal öffentlich für sein Unternehmen entschuldigen - wegen des Diebstahls von 17 Millionen Kundendatensätzen der Mobilfunktochter T-Mobile. Damit rückt die Affäre ein Stück näher an Obermann heran, denn er war zu der Zeit T-Mobile-Chef. Der 45-Jährige muss sich nun den Vorwurf gefallen lassen, er hätte seine Kunden direkt und nicht erst nach Medienberichten informieren müssen.
Experten befürchten, dass Kunden nach dem Vorfall zur Konkurrenz wechseln könnten. Damit würde Obermanns Strategie, mit der er das Deutschland- Geschäft der Telekom auf den Wachstumspfad zurückführen will, einen Schlag erhalten.