Saunameisterschaft: Schwitzen bis zum Umfallen

Saunameisterschaft: NRW-Duo muss sich in Stralsund geschlagen geben.

Dülmen/Stralsund. Bruno Tangermann und Christian Kania bewegen sich kaum. Dennoch sind ihre Körper von Schweiß überströmt. Die beiden Männer kämpfen in Stralsund mit anderen Sauna-Freaks um den Deutschen Meistertitel im Extremschwitzen. Zum 4. Mal treffen sich Sauna-Freaks, um die bizarre Meisterschaft auszutragen: Wer es am längsten in der Hitze aushält, hat gewonnen. Tangermann und Kania sind die einzigen Teilnehmer aus NRW.

Außer ihnen nehmen noch rund 100 Männer, Frauen und - in zwei Altersklassen - sogar Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren teil. Doch die Westfalen müssen ohne Titel von der Ostsee heimkehren. Tangermann kommt bis ins Halbfinale, Kania muss sich eine Runde zuvor dem Lokalmatador und späteren Meister Detlef Schneider geschlagen geben. Der Titelverteidiger hat im Finale den längsten Atem: Sechs Minuten und 53 Sekunden lang hält er es in der brütenden Hitze aus. Martina Scholl, ebenfalls aus Stralsund, siegt bei den Frauen - sie übersteht gar sieben Minuten und 43Sekunden.

Die Wettkampfsauna hat eine Temperatur von 110 Grad Celsius, alle 30 Sekunden wird ein halber Liter Wasser auf den Ofen gekippt. Die Wettkämpfer müssen in einer vorgeschriebenen bestimmten Haltung sitzen, dürfen sich nicht den Schweiß abwischen, nicht reden und vor allem ihre Kontrahenten nicht stören. Badekleidung ist vorgeschrieben - und zwar genau. Die Männer tragen Badehosen. Diese dürfen an der Innenseite der Beine nicht länger als zwanzig Zentimeter sein. Die Frauen tragen Badeanzüge. Die Trägerbreite darf fünf Zentimeter nicht überschreiten. Mehr Stoff wäre schweißtreibend und käme einer Art unerlaubten Dopings gleich.