Schweres Unwetter überflutet Straßen, Keller und Garagen
Eine Gewitterfront zieht über den Niederrhein hinweg. Viele Urlauber stecken vor dem Flughafen im Stau fest.
Düsseldorf. Die schwüle Sommerhitze hat sich am Freitagnachmittag mit schweren Unwettern entladen. Mit heftigen Regenfällen und Hagelschauern zogen Gewitter über den Niederrhein. Teilweise fielen mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Keller, Unterführungen und Straßen wurden überflutet.
Mit gleich zwei Gewitterfronten bekam es die Stadt Willich zu tun. Im Katharinen-Hospital stand die Röntgenabteilung unter Wasser, sämtliche Operationen mussten abgesagt werden. In Kempen lief die Tiefgarage der Volksbank voll, in Tönisvorst stand sogar die Feuerwehrwache unter Wasser.
Hunderte Urlauber standen in Düsseldorf im Stau vor den Autobahnabfahrten zum Flughafen. Wegen Überflutung mehrerer Tunnel auf Meerbuscher Stadtgebiet musste die A44 voll gesperrt werden. Die A52 am Mörsenbroicher Ei war ebenfalls überflutet und wurde gesperrt. In weiten Teilen der Landeshauptstadt fiel der Strom aus. Das Dominikus- Krankenhaus in Heerdt wurde über ein Notstrom-Aggregat versorgt. In einem Haus im Norden schlug der Blitz ein, ein Mann wurde verletzt.
In Krefeld hatte es bereits am Donnerstag ein Unwetter gegeben. Am Freitag wurden erneut Straßen und Parkhäuser überflutet, Gullydeckel schossen aus dem Boden. In der Hauptwache der Feuerwehr legte das Wasser die Brandmeldeanlagen von Krefelder Firmen lahm.
In Neuss stand das Wasser im Kaufhof. In Erkrath fiel das Mobilfunknetz zeitweise aus. In Hilden kam es nach einem Blitzeinschlag zu einem Dachstuhlbrand und in Ratingen wurden ganze Straßenzüge überflutet.
Auf dem Regionalflughafen Weeze am Niederrhein wurde der Flugbetrieb für eineinhalb Stunden eingestellt, weil die Rollbahn unter Wasser stand. Mönchengladbach, Wuppertal, Remscheid und Solingen blieben vom Unwetter verschont.
Die Schwüle ist vorläufig vorbei. Kommende Woche gehen die Temperaturen spürbar zurück.