Streit um Therapie für Homosexuelle
Studenten werfen Professor Diskriminierung vor.
Mönchengladbach. Diskriminierende Äußerungen, die ein Dozent getätigt haben soll, sorgen an der Hochschule Niederrhein für Aufregung. Am Dienstag verteilten Studenten vor der Mensa in Mönchengladbach Handzettel, die massive Vorwürfe enthielten. Dem Professor wird unter anderem vorgeworfen, er habe in einer Vorlesung im Oktober 2008 gesagt, Homosexuelle seien "krank". Zuhörer hätten sich daraufhin "homosexuell=krank" in ihre Lern-Unterlagen notiert. Auf den Vorwurf angesprochen sagte der Dozent am Dienstag gegenüber dieser Zeitung: "Das ist eine unzulässige Verkürzung."
Im Gespräch mit Studenten soll er zudem behauptet haben, dass er Therapien anbiete und schon viele Homosexuelle zu ihm gekommen seien, die er "geheilt" habe. Sein Kommentar zu diesem Vorwurf: "Dazu beziehe ich keine Stellung, weil es zu absurd ist."
Die Hochschulleitung, die laut Studenten-Kritik über Monate nicht richtig reagiert hat, sieht "im Moment keinen Handlungsbedarf", so ein Sprecher. In einer "Sonder-Evaluation" unter Studenten im Laufe des Sommersemesters seien "keinerlei Vorwürfe", wie sie derzeit kursieren, vorgekommen.