Tony Blair: Der neue Katholik
Tony Blair hat kurz vor Weihnachten einen großen Schritt getan: Der britische Ex-Premier trat von den anglikanischen Kirche zum Katholizismus über.
Bei einem Gottesdienst in der Kapelle des Erzbischofs von Westminster, wurde der 54-Jährige in die katholische Glaubensgemeinschaft aufgenommen, der auch seine Frau Cherie und seine vier Kinder angehören. Cherie sei von "entscheidender Bedeutung" für Blairs Hinwendung zu ihrer Kirche, glaubt Blair-Biograf Anthony Seldon, der den religiösen Lebensweg des Labour-Politikers akribisch nachvollzogen hat: vom Kind aus nominell anglikanischem, aber kirchenfernen Elternhaus über die Bekehrung des Studenten in Oxford bis zum Anhänger des anglo-katholischen Zweiges der englischen Staatskirche. "Die Gewissheiten des Katholizismus", analysiert Seldon, hätten "tiefen Eindruck" auf Blair gemacht. Mag er sie aber auch teilen? Als Premierminister hatte Blair in Großbritannien die Schwulen-Ehe gefördert, die Stammzell-Forschung ermöglicht und für die Abtreibung gestimmt - allesamt Verstöße gegen die katholische Lehre, die im Extremfall eigentlich die Exkommunikation nach sich ziehen können.