Welt-Aids-Tag: Frankreichs First Lady Carla Bruni-Sarkozy will gegen Ausbreitung der Krankheit kämpfen

Rund 9 200 Menschen mit HIV oder Aids leben nach einer aktuellen Schätzung des Robert-Koch-Instituts derzeit in Berlin.

Paris. Frankreichs First Lady Carla Bruni-Sarkozy will ihre Berühmtheit für einen guten Zweck nutzen und kämpft künftig gegen die Ausbreitung der Immunschwächekrankheit Aids. Sie wolle dem Weltfonds gegen Aids, Tuberkulose und Malaria „so gut wie möglich zur Verfügung“ stehen, sagte Bruni-Sarkozy im Gespräch mit der französischen Zeitschrift „Elle“ vom Montag.

So könne sie ihre eigene Berühmtheit „für etwas Sinnvolles nutzen“.
Besonders wolle sie sich mit dem Problem der Übertragung des Aids-Virus HIV von Mutter auf Kind befassen, sagte die 40-jährige Frau des französischen Staatschefs Nicolas Sarkozy, die aus einer früheren Beziehung einen Sohn im Schulalter hat. Wie ihre Arbeit für den Weltfonds genau aussehen wird, wollte Bruni-Sarkozy am Nachmittag bei einer Pressekonferenz in Paris darlegen.

Ihr Einsatz für den in Genf ansässigen Weltfonds gegen Aids sei der internationale Teil ihres Engagements als „Première Dame“, sagte sie. Für Frankreich habe sie anderes vor; darüber wolle sie aber erst Anfang des kommenden Jahres sprechen. Immerhin verriet die First Lady, die sich in den vergangenen Jahren einen Namen als Musikerin gemacht hatte, dass sie sich im Bildungsbereich engagieren wolle.

Die aus Italien stammende First Lady hatte kurz nach der Heirat im Frühjahr angekündigt, sie wolle sich künftig vor allem für humanitäre Anliegen einsetzen. Carla Bruni war in den 90er Jahren als Model berühmt geworden, bevor sie sich der Musik zuwandte. Der Weltfonds gegen Aids, Tuberkulose und Malaria wurde 2002 gegründet. Die Organisation ist eine Partnerschaft zwischen Regierungen, nicht-staatlichen Organisationen, Stiftungen und privaten Spendern und finanziert knapp ein Drittel aller Aids-Programme weltweit.

In Berlin leben rund 9 200 Menschen mit HIV/Aids

Rund 9 200 Menschen mit HIV oder Aids leben nach einer aktuellen Schätzung des Robert-Koch-Instituts derzeit in Berlin. Der weitaus größte Teil davon, etwa 6 600, sind Männer, die Sex mit Männern haben. Die zweitgrößte Gruppe sind Drogennutzer: Schätzungsweise 1 300 Betroffene haben das HI-Virus durch den Gebrauch verschmutzter Spritzen im Blut.

2008 steckten sich in der Hauptstadt vermutlich rund 500 Menschen neu mit dem Aidserreger an - fast 90 Prozent von ihnen sind homosexuelle Männer. Bestätigen sich die Schätzungen, würde dies im Vergleich zu 2007, wo insgesamt 412 Neuinfektionen gemeldet wurden, wieder einen deutlichen Anstieg bedeuten.

Bei rund 200 Menschen in Berlin ist in diesem Jahr Aids ausgebrochen, etwa 100 HIV-Infizierte starben an den Folgen der Immunschwächekrankheit. Insgesamt kostete das HI-Virus seit Ausbruch der Epidemie Anfang der 1980er Jahre rund 4 400 Menschen in Berlin das Leben.