27. Oktober 1989: Amnestie für fast alle Bürgerrechtler
27. Oktober 1989: Ein weiterer großer Erfolg für die Bürgerrechtler: Der DDR-Staatsrat beschließt eine Amnestie für alle inhaftierten Demonstrationsteilnehmer und alle, die wegen des Versuchs der "Republikflucht" einsitzen.
Das betrifft insgesamt fast 2000Häftlinge. Einige verkünden daraufhin, lieber im Gefängnis bleiben zu wollen als in das "Gefängnis DDR" entlassen zu werden. Zudem sollen DDR-Bürger ab dem 1. November wieder ohne Visum in die Tschechoslowakei reisen dürfen. Die Grenze war wegen des nicht enden wollenden Flüchtlingsstroms geschlossen worden.
Auch bei den Medien stehen alle Zeichen auf Liberalisierung. Die DDR-Nachrichtenagentur ADN beschließt eine offenere Berichterstattung. Der Sender elf99 berichtet von einer Krisensitzung des Zentralrats der SED-nahen Freien Deutschen Jugend (FDJ). Dort wird beschlossen, die Führungsspitze zu verjüngen.
In Düsseldorf rufen die Ministerpräsidenten der Bundesrepublik die Führung der DDR auf, die Wünsche der Bürger nach freien Wahlen zu respektieren.