US-Marine verteidigt Bombenabwurf über Great Barrier Reef
Washington (dpa) - Die US-Marine ist Kritik an ihrer Militärübung entgegengetreten, bei der zwei US-Kampfflugzeuge Bomben über dem australischen Great Barrier Reef abgeworfen haben.
Die Harrier-Jets hatten vier nicht scharf gestellte Sprengkörper vor der Küste von Queensland über dem weltberühmten Korallenriff im Meer versenkt. Die Übung am vergangenen Dienstag war Teil eines dreiwöchigen gemeinsamen Manövers Zehntausender Streitkräfte der australischen und der US-Marine.
Zu Übungszwecken sollten die Bomben ursprünglich im Trainingsgebiet auf einer Insel abgeworfen werden. Dort hätten sich aber Zivilboote befunden, sagte US-Offizier William Marks dem australischen Sender ABC am Montag (Ortszeit). „Die Harriers hatten wenig Treibstoff und mussten zurück zum Schiff, deshalb haben sie den Notfall-Abwurf durchgeführt“, sagte Marks. Mit der Ladung an Bord hätten sie nicht landen können, teilte die US-Botschaft in der australischen Hauptstadt Canberra mit. Die Bomben seien nicht explodiert, Gefahr habe nicht bestanden.
Der Abwurf über dem UNESCO-Weltnaturerbe sorgte in Australien für Empörung. „Sind wir komplett verrückt geworden?“, fragte die Senatorin und Parteisprecherin der australischen Grünen, Larissa Waters, im Interview mit dem Sender ITV. Auch Umweltschützer kritisierten die Aktion.