Das G8-Gipfeltreffen ist schon jetzt gescheitert

Beim Kernthema Klimaschutz sind die Positionen der Europäer und der USA nicht mehr in Übereinstimmung zu bringen. FOTOS: Vor dem G8-GIPFEL

<strong>Düsseldorf. Es dauert noch gut eine Woche bis zum Start des G8-Gipfels, doch schon jetzt scheint sicher, dass Heiligendamm als Chiffre für ein grandioses Scheitern in die Geschichte eingehen wird. Klimaschutz und Afrika-Politik sollten nach dem Willen der Bundesregierung, die den G8-Vorsitz innehat, die Kernthemen des Gipfels sein. Nun ist ein heftiger Streit zwischen Europäern und Amerikanern entbrannt. Die entscheidenden Verhandlungen der Diplomaten endeten erfolglos.

Was stört die USA an der Erklärung zum Klimaschutz?

US-Präsident George W. Bush ist der Überzeugung, dass konkrete Verpflichtungen zur CO2-Reduzierung der US-Wirtschaft schaden würden. Daher will er seine "Klimaschutzpolitik" selbstständig definieren - ohne internationale Vorschriften. Die beim G8-Gipfel geplante Verpflichtung, bis 2020 die Energieeffizienz um 20 Prozent zu steigern, wollen die USA daher nicht unterzeichnen.

Irgendein Schlussdokument wird es auf jeden Fall geben. Denkbar wäre zum Beispiel eines, das die USA als einziger Teilnehmer nicht unterzeichnen, wie es Grünen-Fraktionschefin Renate Künast fordert. Allerdings wäre das eine klare Brüskierung für Bush, zudem ist nicht klar, ob Russland und Japan mitziehen. Wahrscheinlicher ist eine weiche Erklärung mit Auflistung der Punkte, bei denen man sich nicht einigen konnte. Mehrere Koalitionspolitiker fordern, darin klar die Verantwortlichen für das Scheitern zu nennen.