Telefon-Hotlines: Seehofer macht Front gegen teure Warteschleifen
Der Minister für Verbraucherschutz will erreichen, dass die Wartezeiten kürzer und kostenlos werden.
Berlin. "Bitte haben Sie einen Augenblick Geduld. Sie werden gleich mit dem gewünschten Gesprächspartner verbunden." Doch wer bei Telefon-Hotlines anruft, der muss meist mehr als einen Augenblick Geduld aufbringen - und die Allerwelts-Melodie in der Warteschleife mindestens ein paar Minuten lang ertragen. Dem will Bundesverbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) ein Ende bereiten. Ziel sei eine freiwillige Selbstverpflichtung der Branche, kündigte ein Ministeriumssprecher an.
Laut Verbraucherzentralen beschweren sich immer mehr Kunden über die schlechte Service-Qualität von Call-Centern. Drei der häufigsten Ärgernisse will Seehofer beseitigen: Die Wartezeiten sollen verkürzt werden. Im Gespräch ist eine Begrenzung auf 20 Sekunden. Gebühren sollen erst dann anfallen, wenn der Kunde auch wirklich mit einem Hotline-Mitarbeiter spricht - die Warteschleife soll dagegen kostenlos sein. Und: Die Anzahl der Menüpunkte, durch die sich der Anrufer im Vorfeld klicken muss, soll begrenzt werden.
"Wir wollen, dass die Wirtschaft diese Regeln freiwillig umsetzt", so der Ministeriumssprecher. Die Verhandlungen mit den Unternehmen liefen seit einiger Zeit. Ab Herbst soll die Selbstverpflichtung gelten.
Gegen Jahresende will Seehofer dann entscheiden, ob die Selbstverpflichtung ausreicht oder ob gesetzliche Maßnahmen notwendig werden. "Eine gesetzliche Lösung könnte so aussehen, dass beispielsweise das Hängen in den Warteschleifen nicht mehr kostenpflichtig sein kann", hieß es dazu im Bundesverbraucherschutzministerium.