Was sie und ihre Gesinnungsgenossen in vielen anderen europäischen Ländern eint, ist die blinde Wut ausgerechnet auf ebenjene Institution, die ihnen bald größtmöglichen Einfluss — auch auf nationale Angelegenheiten — sichert.
Offiziell sind sich die Rechtsparteien zwar nicht grün und haben vor der Europawahl eine Zusammenarbeit abgelehnt. Man muss allerdings kein Hellseher sein, um zu ahnen, dass es mit dieser Zurückhaltung sehr schnell Essig sein wird. Spätestens dann, wenn es darum geht, eine Fraktion im EU-Parlament zu bilden. Die rechte Allianz, die im Vorfeld nicht zustande kam, wird geschmiedet, wenn es um Macht und Einfluss geht.
Auch wenn sie das Gegenteil behaupten, in ihren Kernaussagen unterscheiden sich die Parteien am rechten Rand kaum — egal, ob man sie verharmlosend Rechtspopulisten nennt oder Euro-Skeptiker. Es handelt sich durch die Bank um geistige Brandstifter, die aus ihrem volkstümelnden Nationalismus, der dumpfen Ausländerfeindlichkeit und dem klebrigen Chauvinismus kein Geheimnis machen. Die bedrückende Erkenntnis: Europa ist durch die Wahl nach rechts gerückt.