Die Tücken mit dem Handy-Parkschein per SMS
Vielerorts können Tickets mobil bezahlt werden. Die meisten Autofahrer sind skeptisch — denn es gibt Fallstricke.
Düsseldorf. Auf den ersten Blick scheint das Angebot modern und bequem. In zahlreichen Städten wurde das Handy-Parken in den vergangenen Jahren eingeführt — in einigen, wie Wuppertal und Kempen, aber auch schon wieder abgeschafft. Denn die wenigsten Autofahrer nutzen die Möglichkeit, statt im Kleingeld zu kramen, ihren Parkschein per Mobiltelefon zu bezahlen. Vielleicht liegt es daran, dass vielen die Parkgebühren ohnehin happig erscheinen und sie nicht bereit sind, obendrauf noch für SMS und Handy-Service zu bezahlen. Auf der Königsallee in Düsseldorf (Foto: Imago) schlägt der immerhin mit bis zu 58 Cent pro Vorgang zu Buche — zusätzlich zu den 95 Cent pro angefangenen 30 Minuten versteht sich. Vielleicht sind viele aber auch unsicher, ob ganz ohne Zettel im Fenster nicht doch ein Knöllchen droht.
In Düsseldorf kann seit Mai per SMS gezahlt werden. Es ist der zweite Versuch der Stadt, das Handy-Parken umzusetzen. Der erste war zwischen 2005 und 2007 daran gescheitert, dass Autofahrer sich im Internet für den Service anmelden mussten — was vielen zu umständlich war. Ob es diesmal besser läuft, war von der Stadt zunächst nicht zu erfahren. Dafür wirbt der Anbieter des SMS-Service, die Firma Sunhill, seit kurzem mit einem Rabatt: Eine Stunde Parken auf der Kö zum halben Preis. Was auch irgendwie für sich spricht.
Dabei hat das Handy-Parken durchaus Vorteile. So wird man in Düsseldorf — ebenfalls per SMS — daran erinnert, wenn die Parkzeit ausläuft. Anstatt dann zum Auto zu laufen, kann man die Parkzeit direkt mobil verlängern. Aber Vorsicht: Obwohl das Parksystem einen auffordert, das Ticket immer weiter zu verlängern, gilt auf der Kö vielerorts eine Höchstparkdauer von zwei Stunden. Wird diese überschritten, zückt einer der zahlreichen Kontrolleure den Strafzettel. Dann kann es passieren, dass der Autofahrer am Ende doppelt zahlt — Handy-Ticket hin oder her.