Doch seine Vision scheiterte — und Reuter musste sich als „der größte Kapitalvernichter aller Zeiten“ schelten lassen. „Darüber habe ich immer gelacht“, sagte er einst. „Es ist doch unsinnig, nur die Entwicklung des Aktienkurses in einer bestimmten Periode zum Maßstab des Erfolgs zu machen. Da ist eine längerfristige Strategie überhaupt nicht mehr möglich.“
Ende der 1980er Jahre hatte der Manager die Vision, aus Daimler einen Technologiekonzern zu machen. 1989 verhalf er den Stuttgartern sogar zu einer eigenen Luft- und Raumfahrttochter, der Dasa. Auch AEG, Dornier und MTU gehörten zu dem Imperium, das dem Konzern riesige Verluste einbrachte.
Heute hat Reuter anderes im Kopf: Mit seiner Frau Helga hat er eine Stiftung gegründet, die sich für das Zusammenleben von Migranten und Deutschen einsetzt. Reuter wuchs in der Türkei auf. Der Sohn des legendären Berliner Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter ist SPD-Mitglied. dpa