Eine verfahrene Lage
Die Eskalation des Syrien-Konfliktes kommt für die Kanzlerin zur Unzeit. Das erklärt die vorsichtigen Signale aus Berlin — während Paris und London den Druck auf Damaskus erhöhen.
Merkel steckt in einem Dilemma: Mitten im Bundestagswahlkampf einer Intervention zuzustimmen, könnte sie Stimmen kosten. Andererseits kann der Nato-Verbündete Deutschland schlecht schon wieder ausscheren — nach der Enthaltung bei der Abstimmung über den Libyen-Einsatz. Zumal die Frage im Raum steht: Wie soll die so beschworene diplomatische Lösung in Syrien angesichts der verfahrenen Lage aussehen?
Dabei birgt ein Militäreinsatz durchaus große Risiken. Nicht nur, dass sich der Konflikt ausbreiten könnte. Die Opposition, zu der sich radikale Gruppen gesellt haben, ist so zersplittert, dass eine politische Lösung nach einem Ende des Bürgerkrieges kaum vorstellbar ist.