Ekel-Küchen sollen an den Pranger
Der Bund und mehrere Länder wollen die Ergebnisse von Kontrollen in Restaurants veröffentlichen.
Berlin. Verbraucher sollen künftig vor schmuddeligen Restaurants und Imbiss-Stuben gewarnt werden. Die Bundesregierung und mehrere Bundesländer planen ein einheitliches System, mit dem die Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen transparent gemacht werden. Vorbild könnte Dänemark sein: Dort zeigen Smileys mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken an, ob ein Betrieb bei der Kontrolle gut oder schlecht abgeschnitten hat.
Die Initiativen der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Niedersachsen sollen auf einer Konferenz der Verbraucherschutzminister am Donnerstag und Freitag in Potsdam beraten werden. Allerdings wird Widerstand aus den Süd-Ländern erwartet.
Für den Fall, dass sich die Minister verständigen, will das Bundesverbraucherschutzministerium einen einheitlichen Rechtsrahmen erarbeiten, der von den Ländern umgesetzt werden soll. Ministerin Ilse Aigner (CSU) sagte, die Verbraucher müssten die Möglichkeit haben, zu erfahren, wenn die Lebensmittelüberwachung bei einem Betrieb gravierende Beanstandungen festgestellt habe.
NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) sprach sich dafür aus, die Kontrollergebnisse aller geprüften Betriebe, beispielsweise auch von Bäckereien und Metzgereien, zu veröffentlichen. In NRW wurden bereits 400 Betriebe mit einem Smiley ausgezeichnet - allerdings auf freiwilliger Basis. Nach Angaben des Landesverbraucherschutzministeriums wird bei den Kontrollen fast jeder vierte Betrieb beanstandet. In 75 Prozent dieser Fälle lägen Hygienemängel vor.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) lehnt einen Pflicht-Smiley ab. "Die Einhaltung der Hygienestandards ist ein selbstverständlicher Teil des Gastronomiegeschäfts, der nicht extra ausgezeichnet werden muss", so ein Sprecher. Red