Gabriel überzieht

Ein Kommentar von Dirk Hautkapp

Dieser Wahlkampf wird immer aktiver. Radioaktiver. Umweltminister Sigmar Gabriel strahlt, seit Vattenfall ihm mit Krümmel einen Steilpass gegeben hat. Für die SPD (halt: zunächst natürlich für die Umwelt) gibt Gabriel das Ein-Mann-Bollwerk gegen eine Politik, die den Energiekonzernen allzu freundlich gesonnen ist. Das ist zulässig. Aber Gabriel wäre nicht Gabriel, würde er nicht etwas überziehen. Sein Argument, in der Endlager-Frage Gorleben vorläufig ruhen zu lassen, solange nicht Alternativen sorgsam erkundet worden sind, hat ja was für sich.

Allerdings kann man sich auch zu Tode prüfen und die Hürden so unerreichbar hoch legen, dass am Ende kein Standort der Welt den gewiss wünschenswerten Kriterien entsprechen kann. Der strahlende Schrott muss aber nach vier Jahrzehnten Zwischenlagerei bald unter die Erde. Endgültig. Und so sicher es irgend geht. Kommende Generationen haben ein Recht darauf.