5000 Syrer suchen Zuflucht in Deutschland

Die Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland dürfen erst einmal zwei Jahre bleiben.

Berlin. Deutschland hat sich im März zur Aufnahme von 5000 syrischen Flüchtlingen bereiterklärt. Die ersten 107 Menschen sind am Mittwoch — aus Beirut kommend — in Hannover gelandet. Die weiteren folgen in den nächsten Wochen und Monaten.

Die meisten kommen aus Lagern im Libanon. Viele sind schon vor vielen Monaten aus Syrien geflohen. Etwa 250 von ihnen sind bereits auf eigene Faust nach Deutschland eingereist. Die anderen kommen mit vom Bund gecharterten Flugzeugen — vorwiegend nach Hannover.

Die Flüchtlinge verbringen zunächst zwei Wochen in den Durchgangslagern Friedland und Bramsche in Niedersachsen und werden dann auf die Bundesländer verteilt. Sie dürfen zunächst zwei Jahre bleiben.

Wer nach Deutschland kommen darf, entscheidet sich vor Ort in der Krisenregion. Die Syrer müssen sich beim UNHCR, der Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen, oder bei Caritas Libanon registrieren lassen und um einen Platz in dem Aufnahmeprogramm bewerben. Insbesondere humanitäre Kriterien sowie familiäre Beziehungen nach Deutschland spielen eine Rolle. Das Bundesamt für Migration muss sein Ok geben.

Nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel, also nach Bevölkerungszahl und Steueraufkommen der Länder. NRW als größtes Bundesland nimmt voraussichtlich 1060 der 5000 Syrer auf, Bremen nur etwa 50.

Die 5000 Flüchtlinge, die der Bund gezielt ins Land holt, müssen keinen Asylantrag stellen, wohl aber ein Visum beantragen. Die Syrer sollen nicht in Sammelunterkünften oder Asylbewerberheimen wohnen, sondern in eigenen Wohnungen oder bereitgestellten Unterkünften. Sie dürfen arbeiten und Integrationskurse besuchen.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums leben in Deutschland etwa 45 000 syrische Staatsangehörige. Etwa 30 000 von ihnen haben ein Asylverfahren durchlaufen oder befinden sich in einem Verfahren. Seit dem Ausbruch des Konflikts in Syrien im März 2011 kamen laut Innenressort rund 18 000 Flüchtlinge nach Deutschland, um hier Asyl zu beantragen.