dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Mutmaßliche Terroristen in U-Haft - Angeblich zehn Attentäter geplant

Karlsruhe (dpa) - An dem geplanten islamistischen Terroranschlag in Düsseldorf sollten sich womöglich mehr Attentäter beteiligen als die vier gefassten Syrer. Der in Frankreich inhaftierte 25-Jährige habe den Ermittlern erzählt, zehn Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hätten zuschlagen sollen, berichtete „Der Spiegel“ und die „Rheinische Post“. Die zusätzlichen Attentäter sollten sich demnach zu den ursprünglichen vier Mitgliedern der Terrorzelle auf den Weg machen. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft bestätigte die Berichte am Freitag nicht.

Flüchtlingsboot vor Kreta gesunken - 117 Tote in Libyen angespült

Athen (dpa) - Bei einer weiteren Flüchtlingstragödie im Mittelmeer nahe Kreta sind möglicherweise Hunderte Menschen ums Leben gekommen. Ein Fischkutter sei am Freitag etwa 140 Kilometer südlich der griechischen Insel gekentert, teilte die Küstenwache mit. „Wir haben bislang vier Leichen geborgen“, sagte der Sprecher der Küstenwache, Nikolaos Langadianos, im griechischen Fernsehen (ERT). 340 Menschen konnten bis Freitagnachmittag gerettet werden. Griechische Medien berichteten von insgesamt bis zu 700 Migranten an Bord. Dies bestätigte die Küstenwache jedoch nicht.

Signale der Entspannung zwischen Berlin und Ankara

Berlin/Istanbul (dpa) - Nach den Protesten der Türkei gegen die Völkermordresolution des Bundestages gibt es Zeichen der Entspannung zwischen Ankara und Berlin. „Deutschland und die Türkei sind sehr wichtige Bündnispartner“, sagte Ministerpräsident Binali Yildirim nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag in Ankara. „Niemand soll erwarten, dass sich mit dieser und mit ähnlichen Entscheidungen plötzlich unsere Beziehungen zu Deutschland vollständig verschlechtern“, sagte er. Natürlich werde die Türkei aber auf die Resolution reagieren.

Von der Leyen will neuen Bericht zu G36-Mängeln vorlegen

Berlin (dpa) - Das Verteidigungsministerium will in den nächsten Tagen einen neuen Bericht zur Treffsicherheit des Sturmgewehrs G36 vorlegen. Es seien weitere Labortests mit der Standardwaffe der Bundeswehr durchgeführt worden, hieß es am Freitag aus dem Ministerium. „Diese weiteren Tests bestätigen die im vergangenen Jahr festgestellten Defizite.“ In dem ersten von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Auftrag gegebenen Bericht waren im vergangenen Sommer Präzisionsprobleme beim G36 bei drastischer Erhitzung festgestellt worden.

Clinton und Trump ziehen im US-Vorwahlkampf blank

Washington (dpa) - Im US-Präsidentschaftswahlkampf hat sich der Ton weit vor der offiziellen Nominierung der Kandidaten deutlich verschärft. Hillary Clinton griff ihren voraussichtlichen republikanischen Konkurrenten Donald Trump hart an. In Kalifornien sprach die Ex-Außenministerin, die wahrscheinlich für die Demokraten ins Rennen geht, Trump jegliche fachliche und charakterliche Eignung zum Präsidenten ab und bezeichnete ihn als Sicherheitsrisiko. Trump reagierte vor Anhängern, ebenfalls in Kalifornien: „Ich sage Ihnen eins: Hillary Clinton muss ins Gefängnis“, sagte er in der Nacht zum Freitag in San Jose.

UN-Bericht zur Ukraine: Folter bei Geheimdienst und Separatisten

Kiew (dpa) - In der Ukraine foltern prorussische Separatisten wie auch der Kiewer Geheimdienst nach einem UN-Bericht systematisch Gefangene, um Geständnisse zu erpressen. Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) soll mehrere geheime Gefängnisse betreiben, wie aus dem Bericht des UN-Hochkommissars für Menschenrechte vom Freitag hervorgeht. Der UN-Vertreter Ivan Šimonović sagte in Kiew, in dem seit April 2014 andauernden bewaffneten Konflikt im Osten seien mehr als 9400 Menschen getötet worden. Mehr als 21 700 seien verletzt worden.