dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Ukraine trauert nach Flugzeugabschuss - Ton gegen Russland verschärft

Kiew (dpa) - Nach dem Abschuss eines Militärflugzeugs mit 49 Soldaten hat der ukrainische Präsident Petro Poroschenko den prorussischen Separatisten mit Vergeltung gedroht. Für den „zynischen Terrorakt“ würden die Aufständischen im Osten des Landes teuer bezahlen, sagte der prowestliche Staatschef in Kiew. Alle Soldaten an Bord waren ums Leben gekommen. Die Ukraine gedachte der Opfer mit einem Tag der Trauer. Für Montag berief Poroschenko den nationalen Sicherheitsrat ein. Die Ukraine drohte Russland mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen.

Eskalation im Irak - USA schicken Kriegsschiffe

Bagdad (dpa) - Die USA haben Kriegsschiffe in den Persischen Golf entsandt, als Reaktion auf die Eskalation im Irak. Die „USS George H.W. Bush“ sollte dort heute eintreffen. Begleitet werde das Schiff von einem mit Raketen bestückten Kreuzer und einem Zerstörer. Laut Medienberichten scheint sich Isis vor allem in der westirakischen Provinz Anbar und im Norden zwischen Mossul und Bagdad festgesetzt zu haben. Mit zahlreichen Videos und Fotos grausamer Exekutionen führen die Islamisten ihren Kampf auch im Internet. Dabei werden etwa Erschießungen und Auspeitschungen gezeigt.

Millionen Afghanen wählen trotz Taliban-Gewalt - 250 Tote am Wahltag

Kabul (dpa) - Rund sieben Millionen Afghanen haben der Gewalt der Taliban getrotzt und an einem blutigen Wahltag einen Nachfolger von Präsident Hamid Karsai bestimmt. Bei der Stichwahl gestern trat der Gewinner der ersten Runde, Ex-Außenminister Abdullah Abdullah, gegen den früheren Finanzminister Aschraf Ghani an. Die Beteiligung lag nach Angaben der Wahlkommission trotz Todesdrohungen der Taliban bei rund 60 Prozent - und damit deutlich über den Erwartungen. Die Stichwahl wurde von Anschlägen, Angriffen und Gefechten mit etwa 250 Toten begleitet.

Italien rettet mehr als 1500 Bootsflüchtlinge in 24 Stunden

Rom (dpa) - Die italienische Marine hat am Wochenende mehr als 1500 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Binnen 24 Stunden seien fünf Einsätze angelaufen, teilten die Behörden mit. Bei einem dieser Einsätze konnten nach einem Schiffbruch vor der libyschen Küste zehn Flüchtlinge nur noch tot geborgen werden. Nach Angaben der Marine war ihr Boot vorgestern vom nordafrikanischen Festland entfernt gesunken. Italien erlebt seit Monaten einen Rekordansturm von Flüchtlingen. Seit Januar haben bereits fast 54 000 das Land erreicht.

Greenpeace verzockt bei Währungsgeschäften 3,8 Millionen Euro

Hamburg (dpa) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat durch „gravierende Fehler“ bei Währungsgeschäften 3,8 Millionen Euro Verlust gemacht. Greenpeace Deutschland bestätigte einen entsprechenden „Spiegel“-Bericht und erklärte dazu im Internet: Man bedauere den Verlust außerordentlich und wolle sich bei seinen Fördermitgliedern ausdrücklich entschuldigen. Wie der „Spiegel“ berichtet, hatte ein Mitarbeiter der Finanzabteilung von Greenpeace bei Termingeschäften auf sinkende Eurokurse gesetzt - ein Irrtum.

G77-Gipfel tagt in Bolivien über nachhaltige Entwicklung

Santa Cruz de la Sierra (dpa) - UN-Generalsekretär Ban hat die Staaten der Gruppe der 77 plus China aufgefordert, mit „kreativen und flexiblen“ Ideen die bevorstehende Debatte über nachhaltige Entwicklung anzugehen. Mit diesem Aufruf eröffnete Ban das Gipfeltreffen des losen Staatenbundes in der südbolivianischen Stadt Santa Cruz de la Sierra. Auf der Tagesordnung des Treffens steht die Verabschiedung eines gemeinsamen Vorschlags für die Debatte über nachhaltige Entwicklungsziele, die ab 2015 im Anschluss an die Millennium-Entwicklungsziele vereinbart werden sollen.