E10-Sprit bleibt, Autofahrer werden besser informiert

Bundesumweltminister Norbert Röttgen will an den Tankstellen Verträglichkeitslisten auslegen lassen.

Berlin. Trotz der Verunsicherung der Autofahrer hält die Bundesregierung am neuen Kraftstoff E10 fest. Es bleibe bei der E10-Strategie, sagte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) am Dienstag in Berlin im Anschluss an den Benzin-Gipfel von Politik, Wirtschaft, Automobilclubs und Verbraucherschützern.

Alle Beteiligten versprachen, die Autofahrer besser über das neue Benzin zu informieren. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) räumte ein, dass es Verwirrung unter den Autofahrern gebe. Der Verbraucher werde daher künftig über E10-Verträglichkeitslisten an den Tankstellen Klarheit darüber bekommen, ob sein Auto den Sprit verträgt. Alle Gipfel-Teilnehmer hätten zum Thema E10 „eine gemeinsame Position“, sagte Röttgen.

Noch bis Montag hatten sich Politik, Mineralölindustrie und Automobilhersteller gegenseitig Versagen bei der Information vorgeworfen. Der Vorsitzende des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV), Klaus Picard, betonte, es gebe keinen Einführungsstopp des Kraftstoffs, den eine Mehrheit der Verbraucher derzeit ablehnt. Fast jedes zehnte Auto in Deutschland verträgt E10 nicht.

Das Ergebnis des Gipfels rief erwartungsgemäß ein geteiltes Echo hervor. Während die Wirtschaft sowie Bauernverband und Bioethanolwirtschaft sich weitgehend zufrieden zeigten, blieben Umweltschützer auch nach dem Treffen bei ihrer Kritik.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) bezeichnete den Ausgang des Treffens als für Verbraucher „praktisch ergebnislos“. Der Verband hatte eine erweiterte Garantieerklärung der Hersteller sowie eine direkte Information der Fahrzeugbesitzer durch das Kraftfahrt-Bundesamt gefordert.