Ethikrat uneins über Gendiagnostik

Die Tests an Embryonen sind umstritten.

Berlin. Der Deutsche Ethikrat hat sich nicht auf eine einheitliche Stellungnahme zur Präimplantationsdiagnostik (PID) verständigen können. Dies wurde am Dienstag bei der Vorstellung eines Gutachtens zu der Problematik bekannt.

Von den 26 Kommissionsmitgliedern sprachen sich 13 Experten für eine eng begrenzte PID-Zulassung aus; elf wollen ein PID-Verbot durchsetzen. Es gab eine Stimmenthaltung und ein Sondervotum.

Bei der PID werden befruchtete Eizellen auf Erbschäden untersucht. Stellt man schwere Behinderungen oder Erkrankungen fest, werden die Embryonen getötet; nur gesunde werden in die Gebärmutter implantiert.

Von dem Ethikrat-Gutachten war eigentlich eine prägende Wirkung für die parlamentarische Behandlung des Themas erwartet worden. Der Bundestag will sich am Donnerstag kommender Woche erstmals in einer ausführlichen Debatte der gesetzlichen Neuordnung widmen.