Fluglotsenstreik: Ab Mittwoch droht das Chaos

Gewerkschaft will den Ausstand 24 Stunden vorher ankündigen. Schon am Montag kann es Behinderungen geben.

Frankfurt. Den Passagieren an deutschen Flughäfen droht in dieser Woche eine nervenaufreibende Geduldsprobe. Bereits am Montag könnten sich an den Schaltern lange Schlangen bilden, weil Mitarbeiter der Bodenabfertigung an mehreren Airports, darunter auch in Düsseldorf, Betriebsversammlungen planen.

Ab Mittwoch droht dann ein Streik der Fluglotsen, der womöglich den gesamten Luftverkehr über Deutschland lahmlegt. Die Tarifkommission der Gewerkschaft will nach einer gescheiterten Schlichtung heute tagen und über das Vorgehen beraten. Ein Streik werde 24 Stunden vorher angekündigt, hieß es.

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass die Deutsche Flugsicherung (DFS) wieder probieren wird, den Gerichtsweg einzuschlagen, sollte es zum Streik kommen. Arbeitsgerichte hatten jedoch bereits im August einen damals angekündigten Streik für rechtmäßig erachtet. Zu dem Ausstand war es aber nicht gekommen, weil ein Schlichter eingeschaltet wurde.

Nach Angaben der DFS scheiterten die Verhandlungen an den Gewerkschaftsforderungen nach umfangreichen Beförderungsmöglichkeiten für die Lotsen. Ein Gewerkschaftsvertreter erklärte, die Arbeitgeberseite habe zum Teil das Schlichtungsergebnis wieder infrage gestellt.

Das Aus für die Tarifverhandlungen bezeichnete die Lufthansa als „schwarzen Tag“ für Passagiere und Airlines: „Für uns wäre ein Streik unverhältnismäßig, und wir fordern die Tarifparteien auf, am Verhandlungstisch nach Lösungen zu suchen.“