„FTD“: Bahn rechnet Stuttgart 21 noch einmal nach

Hamburg (dpa) - Die Bahn rechnet nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ (Montag) beim umstrittenen Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 noch einmal genau nach.

Die „Kosten- und Risikosituation“ werde grundlegend aktualisiert, zitiert die Zeitung aus einem Brief von Bahn-Chef Rüdiger Grube von Ende Juli an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Dieser habe Grube zu einem persönlichen Gespräch über die Kosten für das Milliardenprojekt aufgefordert. Dieses sei nun auf September verschoben.

Die derzeit gültige Kostenprognose für das gesamte Projekt liegt bei knapp 4,1 Milliarden Euro. Für mögliche Kostensteigerungen ist ein Deckel bei 4,526 Milliarden Euro vorgesehen. Der Ministerpräsident verlangt vom Bahn-Chef eine Erklärung für weitere mögliche Risiken.

Grube habe sich in seinem Antwortschreiben vorbehalten, mit dem Land im Fall von Kostensteigerungen zu sprechen - ohne „Vorfestlegung“. Kretschmann hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass sich das Land an Mehrkosten nicht beteiligen werde.

Ein Bahn-Sprecher kommentierte die Aktualisierung der Kostenkalkulation auf Anfrage der Zeitung: „Es ist selbstverständlich, dass wir unsere Projektpartner regelmäßig informieren.“ Er betonte, es gehe um eine Fortschreibung der bestehenden Kalkulation, deren Zusammenstellung für die Projektpartner aber Zeit in Anspruch nehme.