Gewerkschaften warnen vor Lohndrückerei

Berlin. Am Tag der Arbeit sind Hunderttausende für faire Löhne und soziale Sicherheit auf die Straße gegangen. „Der 1. Mai ist kein Feiertag, sondern ein Tag, an dem wir für unsere Rechte als arbeitende Menschen demonstrieren“, rief der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Michael Sommer, am Sonntag auf der zentralen DGB-Kundgebung in Kassel.

Sommer geißelte, dass die Arbeit durch Lohndrückerei immer mehr an Wert verliere. Widerstand kündigte er gegen die Aushöhlung der sozialen Sicherungssysteme an, etwa durch „Armutsrenten“ sowie durch die aus seiner Sicht unsolidarischen Kopfpauschalen zur Finanzierung des Gesundheitssystems.

Der DGB-Chef befürwortete grundsätzlich die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für Arbeitnehmer aus Osteuropa zum 1. Mai: „Sie sind willkommen.“ Dies gelte aber nicht für die Arbeitgeber, die nun auf billige Arbeiter aus dem Osten hofften. Nach DGB-Angaben beteiligten sich zum Tag der Arbeit bundesweit 423.000 Menschen an den mehr als 400 Mai-Kundgebungen.