Impfen gegen zwölf Krankheiten empfohlen

Masern, Mumps und Co.: Eine Kommission gibt an, wer sich in welchem Alter wogegen impfen lassen sollte.

Impfen gegen zwölf Krankheiten empfohlen
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Berlin/Düsseldorf. Masern, Mumps, Röteln — Impfungen gegen die typischen Kinderkrankheiten sind nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) unerlässlich. Das Expertengremium im Berliner Robert Koch-Institut gibt jedes Jahr den sogenannten Impfkalender heraus. Er basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und enthält Empfehlungen, in welchem Alter man sich wogegen impfen lassen sollte.

Derzeit sind zwölf Krankheiten aufgelistet, gegen die Kinder in den ersten zwei Jahren Schutz erhalten sollten. Eine Impfpflicht gibt es in Deutschland aber nicht.

Laut Stiko sollte noch in den ersten sechs Wochen nach der Geburt eine Impfung gegen Rotaviren, die für schwere Durchfallerkrankungen verantwortlich sind, erfolgen. Innerhalb des ersten Jahres sollten Pikse gegen Tetanus, Diphterie, Hepatitis B und Poliomyelitis (Kinderlähmung) ebenso folgen wie gegen Pneumokokken, Pertussis (Keuchhusten) und Hib. Im zweiten Jahr werden Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln, Varizellen (Windpocken) und Meningokokken C empfohlen.

Nach einer Umfrage des Instituts YouGov finden es 97 Prozent der Befragten generell wichtig, dass ihre Kinder empfohlene Impfungen erhalten. Bei der Umsetzung sieht es im Einzelnen etwas anders aus. 130 Fälle von Masern gab es 2013 in NRW, meist aufgrund fehlender Impfung. Masern können zu lebenslangen körperlichen und geistigen Behinderungen bis hin zum Tod führen.

Bei Masern, Mumps und Röteln liegt die Impfquote in NRW mit jeweils knapp über 94 Prozent zwar nur gering unter den erforderlichen 95 Prozent, um eine Ausbreitung der Viren zu verhindern. Allerdings bezieht sich die Statistik aufs Einschulalter. Nötig ist die Impfung bis zum 24. Monat — Erhebungen zeigen, dass die Quoten in diesem Alter etwas geringer sind. Bei Hepatitis B (83,3 Prozent) und Windpocken (70 Prozent) gibt es hingegen erheblichen Nachholbedarf.

Für Mädchen und junge Frauen empfiehlt die Stiko noch die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV), die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Schwangere, Menschen ab 60 und chronisch Kranke sollten sich auch gegen Grippe schützen lassen. Alle zehn Jahre sollten Erwachsene außerdem ihre Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten auffrischen.