In Klassenzimmern bleibt Gleichheit eine Illusion
Lehrer klagen: Kinder aus unteren sozialen Schichten haben noch weniger Chancen als in der Vergangenheit.
Düsseldorf. Fast zwei Drittel der Lehrer beklagen laut einer Allensbach-Umfrage ungleiche Bildungschancen für Kinder aus den unteren sozialen Schichten in Deutschland.
Mehr als jeder zweite Pädagoge (54 Prozent) glaubt zudem, dass die Leistungsunterschiede zwischen Schülern aus einkommensstärkeren und -schwächeren Elternhäusern in den vergangenen fünf bis zehn Jahren eher zugenommen haben — besonders an Haupt- und Realschulen.
Zudem sei der Unterricht wie der Umgang mit den Schülern deutlich schwieriger geworden. Verantwortlich werden dafür vor allem Defizite im Elternhaus gemacht.
Die repräsentative Umfrage im Auftrag der Vodafone-Stiftung wurde gestern in Berlin vorgestellt.
Zwar nennen 75 Prozent der Lehrer die „gezielte Förderung nach Begabung der Kinder“ als ein wesentliches Kriterium für eine gute Schule. Gleichwohl sehen aber nur 29 Prozent der Pädagogen eine Chance, dies an ihrer Schule zu realisieren. Von den Eltern glauben sogar nur 20 Prozent, dass dies unter den gegebenen Umständen möglich ist.