Innenausschuss: Bosbach glaubt an Tippgeber im Fall Edathy
Berlin (dpa). Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), glaubt an einen Tippgeber in der Affäre um den SPD-Politiker Sebastian Edathy. „Ich gehe davon aus, dass Herr Edathy gewarnt worden ist“, sagte Bosbach am Mittwoch in Berlin zum Auftakt der Sitzung des Innenausschusses zum Fall Edathy.
Die Beteiligten müssten nun Klartext reden. Andernfalls werde der Ruf nach einem Untersuchungsausschuss immer lauter.
Der Innenausschuss kam am Morgen zu einer nicht öffentlichen Sitzung zusammen, die sich in mehreren Etappen über den ganzen Tag hinziehen wird. In das Gremium kamen zunächst der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, und der frühere Innenstaatssekretär Klaus-Dieter Fritsche. Am Nachmittag und Abend werden unter anderen SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann und SPD-Chef Sigmar Gabriel erwartet.
Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt gegen Edathy wegen des Verdachts auf Besitz von kinderpornografischem Material. Die SPD-Spitze wusste frühzeitig über Vorwürfe gegen Edathy Bescheid. Im Raum steht nun die Frage, ob der Politiker vor den Ermittlungen gewarnt wurde. Die Union hat vor allem Oppermann im Visier, der die Vorgänge öffentlich gemacht und bei Ziercke versucht hatte, Informationen dazu zu bekommen.
Bosbach sagte, der Anruf Oppermanns bei Ziercke sei wohl das pikanteste Detail der Affäre.