Joschka Fischer lobt Kanzlerin Angela Merkel
Remscheid. Er glaubt an Europa. Das unterstrich der grüne Ex-Außenminister Joschka Fischer jetzt bei einem Auftritt in Remscheid. Angela Merkels Haltung in der Zuwanderungspolitik unterstützt er: „Sie macht das gut.“
Vom Rebell Fischer der 1960er und 1970er Jahre ist zumindest auf den ersten Blick nicht viel übrig geblieben. Der wohl populärste Grüne wirkt gelassen und fast distanziert: „Ich bin noch Parteimitglied, aber ich lasse die anderen machen“, sagte er. Nichtmals die Frage nach der Wahrscheinlichkeit einer grün-schwarzen Regierung brachte den einstigen „Turnschuhminister“ aus der Ruhe: „Das müssten dann die Wähler entscheiden.“
Seine Haltung zur europäischen Union ist klar. Die Europäische Union sei das Ergebnis von zwei Weltkriegen und zahlreichen Diktaturen, einem geteilten Deutschland und der Tatsache, dass sich Ost und West einst bis an die Zähne bewaffnet gegenüber gestanden haben: „Hätte es einen dritten Weltkrieg gegeben, wären wir das Opfer gewesen. Und viel wäre nicht übrig geblieben von uns. Es musste also anders werden. Und warum dann nicht die Stärken zusammenlegen?“
Beim Flüchtlingsproblem mache Kanzlerin Merkel das Richtige, „in der Finanzkrise nicht. Aber Deutschland packt das“, ist Fischer überzeugt. „Wir sind kein armes Land, und haben aus den Fehlern im Umgang mit den Gastarbeitern gelernt. Heute wissen wir, dass wir keine Gäste bekommen, sondern Menschen, die bleiben.“
Während seiner Reisen im Ausland habe er den hohen Respekt gespürt, der Deutschland entgegengebracht werde. „Ich hoffe, dass sich unser Land immun gegen Renationalisierung zeigt. Und Pegida — ist von gestern.“