Kraftwerksbetreiber wollen mehr Geld
Energie-Unternehmen aus NRW liefern stabil Strom, nehmen aber weniger ein und verlangen jetzt mehr Unterstützung.
Düsseldorf. Kraftwerksbetreiber aus Nordrhein-Westfalen haben angesichts sinkender Strompreise finanzielle Unterstützung gefordert. Während Strom aus erneuerbaren Energien durch die sogenannte EEG-Umlage stabil vergütet werde, sei die Energie aus konventionellen Gas- oder Kohlekraftwerken den schwankenden Marktbedingungen ausgesetzt.
Dabei seien es die konventionellen Kraftwerke, die im Gegensatz zu Sonnen- oder Windenergie eine stabile Versorgung sicherstellten. Das machten Vertreter der Energiewirtschaft nach einem Gespräch mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) deutlich. Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke-Kooperation Trianel, beschrieb es so: Für konventionelle Kraftwerke gebe es nur Geld, wenn sie tatsächlich am Netz seien, nicht aber als Reserve im Hintergrund.
Becker schlug als Lösung eine zusätzliche Vergütung vor, die eine vierköpfige Familie etwa drei Euro im Monat mehr kosten würde, aber Versorgungssicherheit garantiere.
Duin hatte unter anderem mit Vertretern der Stadtwerke-Verbünde Trianel und Steag beraten. Etwa 30 Prozent des bundesweit benötigten Stroms kommt nach Angaben des Ministeriums aus NRW.
Mit der bundesweiten Energiewende sind der Ausstieg aus der Atomenergie und die massive Ausweitung erneuerbarer Energien beschlossene Sache. Im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind für Wind- und Solarparks, Biogasanlagen und Wasserkraftwerke feste Vergütungssätze festgelegt. Bei der EEG-Umlage wird die Differenz zwischen dem garantierten Vergütungssatz für den Hersteller und dem tatsächlich am Markt erzielten Preis gezahlt.
Duin sprach sich dafür aus, zusätzliche Kosten für den Ökostrom-Ausbau durch Steuern zu finanzieren, statt die Stromkunden eine immer höhere EEG-Umlage zahlen zu lassen.