Nur den Gewinn im Blick

Im Mainzer Stellwerk offenbart sich das Ergebnis von jahrelanger Sparpolitik, Personalabbau und ausgesetzten Investitionen. Dadurch wurde der Unternehmensbereich Netze zu einem profitablen Teil der Bahn — 2012 betrug der Gewinn des Konzerns 2,7 Milliarden Euro.

Die Rechnung dafür zahlen jetzt mal wieder die Kunden. Fast einen Monat lang wird eine komplette Metropolregion unter schweren Störungen des Bahnverkehrs zu leiden haben. Rekordgewinne — aber nicht in der Lage, den Betrieb aufrechtzuerhalten? Ist das die Bahn, die der Kunde will? Nein. Der Fahrgast verlangt ein angemessenes Angebot zu akzeptablen Preise. Darauf sollten sich die Bahnchefs besinnen: nämlich, ihren gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen und nicht um jeden Preis auf Kosten von Personal und Fahrgästen den Gewinn zu steigern.