Wahlschlappe Genau fünf Stimmen retten FDP in Thüringen

Erfurt · Nichtwähler begründen ihren Verzicht häufig mit der Aussage, dass die einzelne Stimme doch sowieso nichts ändert. Für die FDP galt das bei der Landtagswahl in Thüringen nicht.

Christian Lindner (M), FDP-Bundesvorsitzender, spricht in der Bundesgeschäftsstelle der FDP über die Landtagswahl in Thüringen.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Exakt fünf Wähler in Thüringen haben die FDP vor einer neuen Wahlschlappe bewahrt. Bei der Landtagswahl am Sonntag bekamen die Liberalen laut Landeswahlleiter insgesamt 55.422 Stimmen.

Sie lagen damit genau fünf Stimmen über die Fünf-Prozent-Hürde - und dies bei 1.108.338 abgegebenen gültigen Stimmen. Prozentual ausgedrückt liegt das FDP-Ergebnis bei 5,0005 Prozent, also fünf Zehntausendstel Prozent über der Sperrklausel. Für die Liberalen kam es also auf fast jede Stimme an.

Für die FDP war es eine lange Zitterpartie, bis kurz vor Mitternacht alle Stimmen ausgezählt waren. Das Ergebnis kann sie dennoch als Erfolg verbuchen: Thüringen ist nun das einzige der neuen Bundesländer, in dem sie im Landtag sitzt. Eine realistische Regierungsoption haben die Liberalen allerdings nicht.

Rein rechnerisch könnte es mit Linken, Grünen und SPD für eine Viererkoalition reichen - dies schloss Spitzenkandidat Thomas Kemmerich aber aus. Er will allenfalls in Einzelfragen mit Rot-rot-grün zusammenarbeiten.

(AFP)