Merkel diskutiert mit Schülern über den Mauerbau

Berlin (dpa) - Geschichtsstunde zum Mauerbau: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mit Schülern eines Berliner Gymnasiums über die Teilung der Stadt diskutiert.

Die Kanzlerin traf am Vormittag im Heinrich-Schliemann-Gymnasium in Prenzlauer Berg ein, wo sie als „Vertretungslehrerin“ in einer zwölften Klasse eine Stunde übernahm. Sie sei sehr konzentriert, sagte Merkel vorab. Sie habe noch nie vorher unterrichtet.

Vor genau 52 Jahren, am 13. August 1961, hatte die DDR-Führung unter Walter Ulbricht begonnen, Sperranlagen um die West-Sektoren Berlins hochzuziehen. Das rund 155 Kilometer lange Bollwerk zerschnitt die Stadt und besiegelte die deutsche Teilung, die erst mit dem Mauerfall am 9. November 1989 zu Ende ging.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) legten für die Opfer der deutschen Teilung in Berlin Kränze nieder. Beide Politiker mahnten zum Gedenktag, die Toten nicht zu vergessen. Gerade jungen Menschen müsse verdeutlicht werden, wie die DDR-Führung die Freiheitsrechte ihrer Bürger mit Füßen getreten habe, so Neumann.

An der Berliner Mauer starben mindestens 136 Menschen. Laut Stiftung Berliner Mauer wird derzeit zu einem weiteren Todesfall aus dem Jahr 1981 recherchiert.

Die Zahl der Todesopfer an der gesamten innerdeutschen Grenze bezifferte die Zentrale Erfassungsstelle Salzgitter im Jahr 1991 mit 872. Die genaue Zahl der Opfer der innerdeutschen Grenze wird noch erforscht. Letztes durch Schüsse getötetes Maueropfer in Berlin war Chris Gueffroy, der im Februar 1989, neun Monate vor dem Mauerfall, bei einem Fluchtversuch erschossen wurde.