Merkel: „Geht nicht, gibt’s nicht“
Kanzlerin ruft in ihrer Neujahrsansprache zu mehr Solidarität auf.
Berlin. Kanzlerin Angela Merkel hat die Menschen mit einem Aufruf zu Solidarität und Mut auf die Aufgaben im neuen Jahr eingestimmt. Für Wohlergehen und Wohlstand brauche das Land „Menschen, die etwas besser machen wollen, die sagen: Geht nicht, gibt’s nicht, die eine Idee haben und den Mut, sie auch umzusetzen“, sagte Merkel in ihrer gestern vorab verbreiteten Neujahrsansprache.
Die schwarz-gelbe Bundesregierung werde 2011 alles daran setzen, wichtige Etappenziele zu erreichen. Merkel nannte als wichtigstes Ziel, dass noch mehr Menschen als bisher Arbeit bekommen.
Merkel kündigte angesichts der Euro-Krise an, Deutschland werde seine Finanzen weiter in Ordnung bringen und die Steuern vereinfachen. Europa stehe inmitten einer großen Bewährungsprobe. Ausdrücklich bekannte sich die Kanzlerin zur europäischen Idee. „Das vereinte Europa ist der Garant für unseren Frieden und Freiheit.“ Der Euro sei die Grundlage für den Wohlstand im Land. „Deutschland braucht Europa und unsere gemeinsame Währung.“ Merkel war vereinzelt vorgehalten worden, sich zu wenig für die europäische Idee einzusetzen.
Breiten Raum gab die Kanzlerin dem in der Bevölkerung umstrittenen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Sie werde die in diesem Jahr dort gestorbenen neun Soldaten nicht vergessen. „Auch die körperlich und seelisch Verwundeten vergesse ich nicht.“ Merkel erwähnte auch die Bundeswehrreform. Das alles sei ein Einschnitt, aber auch eine Chance für das Land.
Als wesentliche Projekte der Regierung für die kommenden zwölf Monate nannte die Kanzlerin auch die Verbesserung des Gesundheits- und Pflegesystems. Der Zusammenhalt in der Gesellschaft solle gestärkt werden, „gerade zwischen denen, deren Familien immer schon hier gelebt haben, und denen, die sich als Zuwanderer integrieren“.
Trotz der schwersten Finanz- und Wirtschaftskrise seit über 60 Jahren sei 2010 ein gutes Jahr für Deutschland gewesen. Die Fußball-Nationalmannschaft habe bei der Weltmeisterschaft in Südafrika „genau die Tugenden gezeigt, die uns stark machen: Fleiß und Disziplin, Ideenreichtum und Technik auf höchstem Niveau.“
Das ZDF zeigt die Neujahrsansprache heute um 19.20 Uhr, in der ARD ist die Ansprache um 20.10 Uhr zu sehen. dpa