Nach Wiederwahl: Ban Ki Moon ruft zu Zusammenhalt auf
New York (dpa) - UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat nach seiner Wiederwahl Zusammenhalt und Entschlossenheit der Mitgliedsländer angemahnt. Die UN müssen weiterhin bestimmt und geschlossen handeln, sagte Ban am Dienstagabend in New York.
Zuvor war der Spitzendiplomat von den 192 Mitgliedern der UN-Vollversammlung per Akklamation zu einer zweiten fünfjährigen Amtszeit wiedergewählt worden. Der 67-Jährige steht damit bis Ende 2016 der Weltorganisation vor.
In seiner Antrittsrede hob Ban die Erfolge und Errungenschaften der UN in seiner bisherigen Amtszeit und seit Gründung der Weltorganisation hervor. Besonders im Kampf gegen den Klimawandel und in der nuklearen Abrüstungspolitik seien maßgebliche Erfolge erzielt worden. Schwierige Aufgaben und Herausforderungen stünden der Staatengemeinschaft jedoch weiterhin bevor.
„Wir müssen Ergebnisse bringen, die die Menschen sehen und anfassen können“, sagte Ban in seiner Rede, die er auf Englisch und Französisch hielt. „Wir müssen die wichtige Arbeit, die wir gemeinsam begonnen haben, weiterführen.“ Themen wie die Klimaveränderung und der Schutz von Kindern lägen ihm weiterhin sehr am Herzen.
Besonders stolz auf die Wiederwahl äußerte sich Südkoreas Präsident Lee Myung Bak, der die „gewissenhafte und bescheidene Haltung“ des früheren südkoreanischen Außenministers hervorhob. „Ich war sehr stolz darauf, dass nicht nur Führer von fortgeschrittenen Ländern, sondern besonders auch von Entwicklungsländern ihre aktive Unterstützung äußerten“, sagte Lee am Mittwoch.
Auch von seinen Diplomatenkollegen an den UN erntete Ban großes Lob für seine Arbeit. In den vergangenen viereinhalb Jahren habe er seine gesamte Energie in die Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und internationaler Sicherheit investiert. „Er war an allen Fronten in Afrika, Asien, Europa und Amerika, um dort zu vermitteln und Frieden zu fördern“, sagte Gabuns UN-Botschafter und amtierender Präsident des Sicherheitsrats, Nelson Messone, kurz vor der Abstimmung.
„Die Aufgabe ist keine einfache, aber ich kann Ihnen die volle Unterstützung der Vollversammlung zusichern“, sagte der Schweizer UN-Botschafter und Präsident der Vollversammlung, Joseph Deiss. Er hob besonders den Einsatz des UN-Chefs beim Thema Klimawandel hervor.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy beglückwünschten Ban zu seiner Wiederwahl. „Unter seiner Führung haben die UN eine entscheidende Rolle bei der Lösung globaler Probleme vom Klimawandel bis hin zu Frieden, Sicherheit und der Ausrottung der Armut gespielt“, schrieben beide in einer gemeinsamen Stellungnahme. Barroso und Van Rompuy sagten, sie freuten sich auf die Fortführung der guten Kooperation der EU mit den UN.
Ban leitet seit 1. Januar 2007 als Nachfolger des Ghanaers Kofi Annan die internationale Organisation. Seine Wiederwahl galt als sicher, da sich keine Gegenkandidaten aufgestellt hatten. Zur Vereidigung war die originale Charta der Vereinten Nationen von 1945 aus der US-Hauptstadt Washington nach New York gebracht worden.