Nur eine Atempause
Die FDP-Spitze kann erst einmal ein wenig durchatmen: Der Vorstoß des Euro-Rebellen Frank Schäffler ist gescheitert. Hätte der Erfolg gehabt, wäre die schwarz-gelbe Bundesregierung mit hoher Wahrscheinlichkeit zerbrochen.
Denn die Kanzlerin, die in Brüssel für die Zukunft des Euros kämpft, braucht zu Hause einen verlässlichen Partner. Das wären die Liberalen dann nicht mehr gewesen.
Doch für die junge Garde um Philipp Rösler und Christian Lindner bedeutet Schäfflers Scheitern nur eine Atempause. Die große Gefahr, dass sich die Partei spaltet, ist noch nicht gebannt. Schäffler hatte großen Zuspruch bei den Veranstaltungen und kratzte mit seinen Argumenten ganz gehörig an der Kompetenz der Parteispitze. Viele werden lediglich aus Angst vor dem Koalitionsende auf eine Stimmabgabe verzichtet haben.
Doch in der Partei gibt es eine Sehnsucht nach der Rückkehr zur Ordnungspolitik und nach Führung. Diese Bedürfnisse kann Rösler nicht erfüllen. Er braucht dringend Wahlerfolge. Sonst bleibt er eine Episode: als Symbol des Niedergangs.