„Keine Mehrheit“ Özdemir kandidiert nicht für den Fraktionsvorsitz der Grünen

Frankfurt (dpa) - Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir wird sich keine Kampfkandidatur mit Anton Hofreiter um den Vorsitz der Grünen-Bundestagsfraktion liefern. „Ich habe erkennbar keine Mehrheit. Das muss ich akzeptieren“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

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Özdemirs Amtszeit läuft noch bis Ende Januar. Er hatte angekündigt, nicht wieder für den Parteivorsitz zu kandidieren. Özdemir räumte ein: „Ich verheimliche keineswegs, dass ich gerne Fraktionsvorsitzender geworden wäre.“

Hofreiter führt die Fraktion zusammen mit Katrin Göring-Eckardt seit 2013. Özdemir, der zum „Realo“-Flügel der Partei gehört, schloss eine erneute Bewerbung für den Parteivorsitz aus. Künftig will er sich als einfacher Abgeordneter Gehör verschaffen: „Dazu zählt auch mutig zu sein und nicht jedes Papier in fünfzehn bis achtzehn Fassungen zum langweiligen Konsens weichzuspülen“, sagte er.

Sollten die Sondierungen für eine große Koalition scheitern, geht Özdemir für den Fall einer Neuwahl davon aus, dass er wieder als Spitzenkandidat ins Rennen gehen wird: „Die Basis hat mich neben Katrin Göring-Eckardt zum Spitzenkandidaten gekürt. Das gilt unverändert.“