Schwarz-Gelb: Keine Mehrheiten im Bund und in Niedersachsen

Berlin/Hannover (dpa) - Nicht nur in Niedersachsen, sondern auch im Bund muss Schwarz-Gelb um die Macht bangen. Nur noch 9 Prozent der Deutschen gehen laut einer aktuellen Umfrage davon aus, dass nach der kommenden Bundestagswahl weiterhin CDU und FDP regieren.

Ein Drittel (33 Prozent) erwartet eine große Koalition, 28 Prozent glauben an eine rot-grüne Bundesregierung - das ergab die „Deutschlandtrend“- Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“.

Knapp sechs Wochen vor der Wahl in Niedersachsen hat Rot-Grün dort gute Chancen. SPD und Grüne erhielten nach einer neuen Umfrage des Norddeutschen Rundfunks zusammen 48 Prozent und damit eine deutliche Mehrheit.

Bundesweit verliert die Union in der Sonntagsfrage im Vergleich zum Vormonat einen Punkt und erreicht 39 Prozent. Die SPD liegt unverändert bei 30 Prozent, die Grünen erreichen weiterhin 14 Prozent. Die FDP bleibt bei 4 Prozent hängen, die Linke gewinnt einen Punkt auf 7 Prozent. Die Piraten verlieren einen Punkt auf 3 Prozent. Damit hätte auch Rot-Grün bundesweit keine Mehrheit.

In Niedersachsen bleibt die regierende CDU mit 40 Prozent (minus 1) zwar stärkste Kraft. Auf ihren Koalitionspartner FDP entfallen aber nach der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von Infratest dimap für den NDR nur noch 3 Prozent. Auch Linke und Piraten würden mit 3 Prozent den Einzug in den Landtag verpassen. Die SPD kommt auf 33 (minus 1), die Grünen erhalten 15 Prozent (plus 2). In einem Drei-Parteien-Parlament würde dies für die Regierungsmehrheit von Rot-Grün reichen.

Das ZDF-Politbarometer sieht in Niedersachsen die CDU am Donnerstag bei 39 und die FDP bei vier Prozent. Die Sozialdemokraten kämen danach auf 32, die Grünen auf 13 Prozent.

Am 20. Januar wird in Niedersachsen ein neuer Landtag gewählt. Die bislang einzige rot-grüne Koalition in dem Land gab es von 1990 bis 1994 unter Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD).

Sowohl in Niedersachsen als auch im Bund kann die CDU laut Umfragen mit ihrem Spitzenpersonal punkten. Bei einer direkten Bundeskanzler-Wahl würden sich 49 Prozent für Amtsinhaberin Angela Merkel entscheiden (minus 4 im Vergleich zum Vormonat), 39 Prozent würden hingegen SPD-Herausforderer Peer Steinbrück wählen (plus 3).

In Niedersachsen sprächen sich ebenfalls exakt 49 Prozent für den amtierenden Ministerpräsidenten David McAllister (CDU) aus, wenn es bei der Wahl nur um den Posten des Regierungschefs ginge. SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil kommt dabei auf 30 Prozent.