Arbeitsmarkt Startup-Förderung: Von der Uni in den Chefsessel
NRW fördert Firmengründer aus den Hochschulen mit 20 Millionen Euro. Professoren sollen gezielt helfen.
Düsseldorf. Der Erfolg von Trivago spornt an. Vor knapp zehn Jahren kreierten drei Studenten eine Internetseite, die Hotelpreise vergleicht. Was als Startup begann, ist heute ein Unternehmen mit mehr als 700 Mitarbeitern und rund 500 Millionen Euro Umsatz.
Auch wenn solche Karrieren die Ausnahme bleiben werden, so lässt sich das Prinzip dennoch kopieren: Mit einer guten Idee von der Uni eine Firma etablieren. Die NRW-Landesregierung will solche Startups mit bis zu 240 000 Euro anschieben.
Bedingung: Die Projekte müssen auf Wissen basieren, das aus Lehre oder Forschung stammt. Gründet ein Akademiker einen Frisörsalon, gibt’s also kein Geld. Laut NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze stehen für das Programm 20 Millionen Euro bis 2020 zur Verfügung. Der Förderzeitraum beträgt jeweils 18 Monate.
„Es stimmt eben nicht, dass sich gute Ideen auf jeden Fall durchsetzen“, sagte Schulze bei der Vorstellung des Programms in Düsseldorf. Eine gezielte Förderung sei notwendig, damit „Innovationen schnell und effizient den Weg in die Praxis schaffen“.
Das Land NRW fördert darüber hinaus die Einrichtung von Gründungsprofessuren und will so die Existenzgründungen innerhalb der Hochschulen auch langfristig unterstützen. Derzeit gibt es landesweit 17 Professoren, die sich neben ihrer Uni-Tätigkeit auch um die Beschaffung von Geld kümmern und die künftigen Unternehmer beraten. Vier dieser Lehrstühle sind an der Uni Wuppertal.