Steigbügel der FDP
Selbst Kritiker müssen Guido Westerwelle zugestehen, dass er seinen Stil als Außenminister gefunden hat. Der Effekthascherei etwa mit dem Besuch des Tahrir-Platzes in Kairo ist diplomatische Zurückhaltung gefolgt.
Westerwelle macht eine gute Figur in dem Raum, den Kanzlerin Angela Merkel ihm auf der internationalen Bühne lässt.
Der ehemalige FDP-Vorsitzende hat verlorenes Terrain zurückerobert. Deshalb fühlt er sich nun berufen, wieder in die Innenpolitik einzugreifen. Und wenn Westerwelle sich nicht abermals in seiner bisweilen selbstgefälligen Rhetorik verheddert, dann kann er seiner Partei nutzen.
Noch fehlt viel für den Wiedereinzug in den Bundestag. Aber ein erkennbar liberales Programm und ein besonnener Westerwelle als dessen Verkäufer können der FDP über die Fünf-Prozent-Hürde helfen.