Umfrage: Jeder zweite Wähler in Hamburg noch unentschieden
Hamburg (dpa) - Gut eine Woche vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg ist jeder zweite Wähler einer Umfrage zufolge noch nicht sicher, wen er wählen soll und ob er überhaupt wählen geht.
Damit könnte entscheidend sein, wie gut die Parteien ihre Anhänger im Endspurt des Wahlkampfes mobilisieren können, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten ZDF-„Politbarometer“.
Nach den jüngsten Umfragen dürfte die alleinregierende SPD von Bürgermeister Olaf Scholz die absolute Mehrheit verlieren. Das hängt vor allem davon ab, ob FDP und AfD in die Bürgerschaft einziehen. Beide Parteien erreichen derzeit Umfragewerte um die fünf Prozent.
Wenn an diesem Sonntag Wahl wäre, käme die SPD laut „Politbarometer“ auf 45 Prozent. Die CDU würde weit abgeschlagen bei 19 Prozent landen, gefolgt von den Grünen (11), der Linken (9,5), der FDP (6) und der AfD mit 5 Prozent. Die AfD kann sich damit Hoffnungen auf den ersten Einzug in ein westdeutsches Landesparlament machen. Sollte eine der kleineren Parteien scheitern, wäre eine knappe absolute Mehrheit für die SPD möglich.
Die am Donnerstag veröffentlichte Infratest-dimap-Befragung im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ sieht die Sozialdemokraten bei 46 Prozent, zwei Punkte mehr als in der Vorwoche. Die CDU käme auf 18 Prozent (minus 2). Auch die Grünen bekommen zwei Punkte weniger und landen bei 11 Prozent, die Linken behaupten sich bei 9 Prozent. Für eine SPD-Alleinregierung reicht es auch nach dieser Erhebung nicht, da es nach den Umfrageergebnissen sowohl die FDP als auch die AfD mit je 5,5 Prozent ins Parlament schaffen würden.
Bei der letzten Bürgerschaftswahl 2011 war die SPD auf 48,4 Prozent gekommen, die CDU auf 21,9, die Linke auf 6,4, die FDP auf 6,7, die Grünen auf 11,2 und die anderen Parteien zusammen auf 5,4 Prozent.