Umfrage: Kanzlerin Merkel auf Beliebtheitsskala wieder vorn

Berlin (dpa) - Die Deutschen sind mit der Arbeit der Bundeskanzlerin in der Euro-Krise zufriedener als im Mai. Nach dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer sind 63 Prozent der Befragten der Meinung, Angela Merkel mache ihre Arbeit beim Thema Euro „eher gut“.

Im Mai waren nur 60 Prozent dieser Auffassung. 28 Prozent halten die Arbeit der Kanzlerin in der Krise für „eher schlecht“, das sind zwei Prozentpunkte weniger als vor zwei Monaten. Trotz der mehrheitlichen Zustimmung in der Euro-Politik Merkels halten die meisten Deutschen (57 Prozent) die Kritik von Bundespräsident Joachim Gauck für berechtigt, die Bundeskanzlerin erkläre ihr Vorgehen in der Euro-Krise nicht ausreichend. Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) sieht das nicht so.

Die Euro-Schuldenkrise ist laut dem Ergebnis der Umfrage mit 54 Prozent aktuell das mit Abstand wichtigste politische Thema in Deutschland. Im Juni waren noch 41 Prozent der Befragten dieser Auffassung, im Mai hatte sich ein Drittel (33 Prozent) dementsprechend geäußert.

Die größere Zufriedenheit mit der Kanzlerin zeigt sich auch auf der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker. Dort nimmt Angela Merkel wieder den ersten Platz ein. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), die im Juni die Liste angeführt hatte, rückt in der aktuellen Umfrage knapp hinter die Kanzlerin auf Platz zwei. Auf Platz drei bis fünf folgen unverändert Wolfgang Schäuble (CDU), Peer Steinbrück (SPD) und Frank-Walter Steinmeier (SPD).

Die CDU/CSU baut in der Umfrage ihren Vorsprung auf die SPD derweil weiter aus. Wäre am nächsten Sonntag Bundestagswahl, käme die Union auf 36 Prozent der Stimmen, so das Ergebnis des ZDF-Politbarometers. Im Vergleich zur Juni-Umfrage verbesserte sie sich damit um zwei Prozentpunkte. Die Sozialdemokraten erhielten nur noch 30 Prozent der Stimmen, zwei Prozentpunkte weniger als bei der vorigen Umfrage.

Die FDP erhielte bei einer Bundestagswahl am nächsten Sonntag vier Prozent Zustimmung und damit einen Punkt weniger als im Juni. Sie würde wieder an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Die Linke verbesserte sich um einen Punkt auf sechs Prozent. Die Stimmenanteile der Grünen (13 Prozent) und der Piraten (7 Prozent) blieben unverändert. Damit hätten weiterhin weder die amtierende Regierungskoalition noch eine rot-grüne Koalition eine Mehrheit im Bundestag.

Für die repräsentative Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen wurden 1255 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte vom 10. bis 12. Juli am Telefon befragt.