Wahlkrimi: Kopf-an-Kopf-Rennen um die Macht in Niedersachsen
Nur wenige Stimmen trennen Schwarz-Gelb und Rot-Grün. FDP feiert Sensationserfolg. Linke und Piraten verpassen klar den Einzug ins Parlament.
Hannover. Sensationsergebnis für die FDP, aber Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Grün in Hannover: Bis in die Nachtstunden war unklar, ob Ministerpräsident David McAllister (CDU) mit der FDP weiterregieren kann.
Laut Hochrechnungen eroberte die seit 2003 regierende Koalition exakt gleich viele Mandate wie die Opposition. Möglicherweise geben Überhangmandate den Ausschlag. Sie entstehen, wenn eine Partei über die Erststimmen mehr Sitze direkt gewinnt als ihr nach den Zweitstimmen prozentual zustehen.
In Berlin konnte sich weder CDU-Kanzlerin Angela Merkel noch SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück einen klaren Sieg auf die Fahnen schreiben.
Die CDU fuhr aufgrund einer massiven FDP-Zweitstimmenkampagne eines der schlechtesten Ergebnisse ein. Die Liberalen triumphierten mit dem besten Wert bei einer Landtagswahl in Niedersachsen. Die SPD mit Herausforderer Stephan Weil legte leicht zu. Linke und Piraten scheiterten klar an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 60 Prozent (2008: 57,1 Prozent).
Die Abstimmung im zweitgrößten Flächenland mit 6,1 Millionen Wahlberechtigten gilt als wichtiger Stimmungstest für die Bundestagswahl im September. Red