Weitere Randale nach Hausräumung in Berlin

Berlin/Hamburg/Kopenhagen (dpa) - Auch drei Tage nach der Räumung eines besetzten Hauses kommt es in Berlin zu Ausschreitungen der autonomen Szene. In Hamburg und Kopenhagen solidarisierten sich Hunderte und lieferten sich in der Nacht zum Samstag zum Teil heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Nach einer friedlichen Kundgebung von rund 200 Anhängern der Hausbesetzerszene am Freitagabend kam es in Berlin zu gewaltsamen Zwischenfällen. 50 teilweise Vermummte zogen durch die Straßen von Berlin-Mitte, schmissen die Scheiben von 30 Geschäften sowie sechs Autos ein. Danach verschwanden sie.

Auch in Hamburg protestierten am Freitagabend rund 250 Menschen gegen die Zwangsräumung, später kam es auch hier zu zahlreichen Sachbeschädigungen. In St. Pauli und Altona flogen Steine und Flaschen - auch in Richtung Polizei. Vor dem Rathaus setzten die Beamten Schlagstöcke und Pfefferspray ein, wie ein Polizeisprecher am Samstag berichtete. Ein Mann wurde festgenommen, 15 weitere in Gewahrsam genommen worden.

In Kopenhagen lieferten sich Autonome am Freitagabend ebenfalls Auseinandersetzungen mit der Polizei. Nach Angaben der dänischen Polizei vom Samstag wurden Beamte mit Flaschen und Brandsätzen vor dem Kopenhagener Autonomen-Zentrum „Ungdomshus“ beworfen. Einsatzkräfte drangen in das Haus ein, nahmen Personalien auf und räumten das Jugendzentrum vorübergehend.

In Berlin hatte die Polizei am Mittwoch - begleitet von wütenden und stundenlangen Protesten der linksradikalen Szene - das besetzte und schwer verbarrikadierte Gebäude Liebigstraße 14 geräumt. Inzwischen wurden neun Haftbefehle erlassen.