Integration der Türken ist gescheitert

30 Prozent haben keinen Abschluss, nur 14 Prozent schaffen das Abitur. Aussiedler schneiden gut ab.

Berlin. Zuwanderer aus der Türkei sind einer neuen Studie zufolge besonders schlecht in Deutschland integriert. Die Untersuchung des Berlin-Instituts kommt zu dem Ergebnis, dass türkische Migranten bei einem Vergleich von Bildungsstand, Berufserfolg oder sozialer Integration weitaus schlechter abschneiden als Zuwanderer aus Nationen wie Spanien, Portugal, Italien oder Griechenland.

Auch die Gruppe der Aussiedler erzielt vergleichsweise gute Ergebnisse: Nur drei Prozent seien ohne Abschluss, 28 Prozent hätten sogar die Hochschulreife. Zum Vergleich: Von den türkischen Zuwanderern und ihren Kindern haben 30 Prozent keinen Schulabschluss, nur 14 Prozent schaffen das Abitur.

Folglich sieht Reiner Klingholz, Chef des Berlin-Instituts, in Städten mit dem höchsten Anteil von türkischen Migranten "die größten Probleme". Essen und Duisburg schneiden mit am schlechtesten ab. Deutlich besser liegen Düsseldorf und Köln. Allerdings sind auch die Saar-Region und Nürnberg am Ranglistenende zu finden.

Bülent Arslan, Vorsitzender des Deutsch-Türkischen Forums der CDU in NRW, sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, auch Versäumnisse in der Integrationspolitik der vergangenen Jahrzehnte seien Ursache für die aktuellen Probleme. Bis Ende der 90er Jahre habe die Politik zu wenig getan. "Jetzt fängt man an, aber das wird alles noch eine gewisse Zeit brauchen", sagte Arslan.

Der Grünen-Politiker Volker Beck forderte, die doppelte Staatsbürgerschaft solle vermehrt ermöglicht werden, um die Integration zu fördern. Dagegen erklärte Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU): "Die regelmäßige doppelte Staatsbürgerschaft wollen wir nicht. Integration erfordert auch eine Entscheidung der Menschen: Sie müssen sich integrieren wollen."