Iran feiert Fortschritte des Atomprogramms
Präsident Ahmadinedschad eröffnet neue Projekte und warnt den Westen.
Teheran. Ungeachtet aller Kritik schreitet der Iran mit seinem Atomprogramm voran. In einer vom Staatsfernsehen übertragenen Feierstunde nahm der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad am Mittwoch drei neue Atomprojekte in Betrieb.
Per Videoübertragung schaltete er eine Anlage zur Urananreicherung in Natans frei, wie der Sender Irib berichtete. In der Einrichtung soll Uran auf 20 Prozent angereichert werden. Außerdem sollen dort künftig neuartige Zentrifugen dreimal so schnell wie ältere Modelle arbeiten. Erstmals wurden im Iran hergestellte Brennstäbe in einem medizinischen Forschungsreaktor in Teheran installiert.
Gleichzeitig traf eine schriftliche Antwort des Iran auf das Angebot der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton zu Verhandlungen über das umstrittene Atomprogramm ein. Über den Inhalt des Schreibens des iranischen Chefunterhändlers Said Dschalili wurde zunächst nichts bekannt.
„Dies ist ein weiterer großer Schritt in der iranischen Nukleartechnologie“, sagte Ahmadinedschad bei der Feierstunde in Teheran. Dieser Weg werde entschlossen fortgesetzt, alle Drohungen des Westens würden ignoriert. „Der Westen will uns gegenüber seinen Willen durchsetzen und erwartet von uns, dass wir blind unterzeichnen, was er will, aber das wird niemals geschehen.“
Der Westen verdächtigt Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie ein Programm zum Bau von Kernwaffen zu betreiben, und hat deshalb umfangreiche Sanktionen gegen das Land verhängt. Zuletzt war spekuliert worden, dass Israel bei einer weiteren Zuspitzung des Streits über das iranische Nuklearprogramm iranische Atomanlagen bombardieren könnte. dpa