Joachim Gauck darf weiter hängen

Berlin. Bundespräsident Joachim Gauck hat ein Problem: einige Bürger wollen ihn nicht mehr hängen sehen. Portraits für Amtsstuben, Autogrammkarten nebst Gattin — alles viel zu teuer, heißt es in einer Petition an den Bundestag.

Außerdem vertrage sich das „nicht mit einer modernen Demokratie, der jeglicher Personenkult fremd sein sollte“, hieß es. 1670 Mitzeichner stimmten diesem Antrag zu. Der Ausschuss gab dem Antragsteller jetzt aber einen Korb — Portraits würden schließlich nicht „wahllos“ verschickt. Außerdem sei das Aufhängen von Präsidenten eine „weltweit übliche Praxis“. Sicher?

Peer Steinbrücks größte Herausforderung ist offenbar die verflixte Technik. Als jetzt bei einer Veranstaltung das Saal-Mikro versagte, meinte der SPD-Kanzlerkandidat, dass es zwei große technologische Defizite im Land gebe: „Das eine sind die Mikrofone. Das andere sind Toaster. Aus denen kriegt man entweder einen Labbertoast raus oder Kokskohle.“ Man muss wissen, Steinbrück hat angeblich früher seine Mitstudenten und später seine Kinder viel zu oft mit seinem Leibgericht beköstigt: Toast Hawaii.

Angela Merkel unterlief am Dienstag beim „Demografiegipfel“ ein kleiner Fauxpas: „Liebe Frau Ministerpräsidentin Lieberknecht. Äh, wo ist sie denn? (Lachen im Saal). Eben war sie noch da . . . Vielleicht ist sie schon gegangen (Lachen im Saal).“ Merkel hatte übersehen, dass die thüringische Ministerpräsidentin tatsächlich schon gegangen war. Lieberknecht saß bereits wieder im Hubschrauber nach Erfurt, als die Veranstaltung begann. Was auch ein Kommentar zum Stellenwert dieses „Gipfels“ war.

Die SPD-Landesgruppe Bremen-Niedersachsen im Bundestag eröffnete diese Woche den Reigen der Berliner Sommerfeste — mit einer launigen Rede des neuen niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD). Auffällig viele Gäste waren zu den Genossen aus dem Norden gekommen. Macht macht also attraktiv. „Sup di vull, freet di satt, hol dien Muhl van de Politik“, mit diesen Worten eröffnete Weil auf Plattdeutsch das Büffet. Was so viel heißt wie: Saufen, fressen, und nicht über Politik quatschen. Ein gutes Motto.