Antibiotikaschwemme gefährdet die Patienten

Schon jetzt sind die Arzneimittel deshalb bei mehr Erregern wirkungslos als bisher angenommen.

Viel zu früh und viel zu oft: Gesundheitsexperten sehen in dem großzügigen Umgang mit Antibiotika ein Hauptproblem.

Viel zu früh und viel zu oft: Gesundheitsexperten sehen in dem großzügigen Umgang mit Antibiotika ein Hauptproblem.

Foto: dpa

Düsseldorf. Für schwere Infektionskrankheiten wie Lungenentzündungen und Blutvergiftungen gibt es weltweit nur ein Heilmittel: Antibiotika. Doch die Wirkung dieser Medikamente lässt nach. Und zwar in weit dramatischerem Ausmaß als bislang vermutet. Das belegt ein Bericht der Weltgesundheitsorgan WHO, der erstmals Antibiotika-Resistenzen weltweit zusammenfasst. Die Ergebnisse sind alarmierend. Allein in Deutschland weisen bei 23,7 Prozent der Patienten, die mit E.Coli-Bakterien belastet sind, die Erreger eine Resistenz gegen das gängigste Antibiotikum auf. Harnwegsinfektionen können dadurch immer schwerer behandelt werden.

"Der verschwenderische und medizinisch nicht erforderliche Einsatz von Antibiotika ist eine der Hauptursachen für die Zunahme von multiresistenten Keimen", kritisierte kürzlich NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens. Aus gutem Grund: NRW ist laut Bundesgesundheitsministerium das Land mit dem höchsten Antibiotikaverbrauch pro Kopf.

Welche Konsequenzen resistente Keime haben und welche Rolle dabei saubere Hände spielen, lesen Sie in der Mittwochsausgabe der WZ.