Armut in NRW-Städten groß - Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen vorweg
Köln/Berlin (dpa) - In Deutschlands Großstädten - und hier besonders in Nordrhein-Westfalen - wächst nach einer Studie die Gefahr, in die Armut abzurutschen. Die Studie wurde am Montag vom arbeitgebernahen Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) in Berlin vorgestellt.
Das Institut führt die Entwicklung unter anderem auf steigende Mieten in den Städten zurück.
Stark gesunken ist demnach die Kaufkraft in Städten wie Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen. Folglich sei im Ruhrgebiet auch die Kaufkraftarmut am stärksten gewachsen. Die Stadt mit der bundesweit höchsten kaufkraftbereinigten Einkommensarmut ist der Studie zufolge Köln mit mehr als 26 Prozent der Einwohner.
Das Institut hat den Zahlen für relative Einkommensarmut die jeweiligen Preise in den Regionen gegenüber gestellt. Daraus bilden die Forscher den neuen Begriff Kaufkraftarmut, den sie für aussagekräftiger halten. Einkommensarm ist laut IW, wer als Alleinstehender weniger als 870 Euro im Monat zur Verfügung hat.
IW-Direktor Michael Hüther sagte, wenn in fünf Jahren der Solidarpakt II auslaufe, durch den Ostdeutschland zusätzliches Geld bekommt, müsse die regionalpolitische Förderung auf Städte und Ballungsräume umgelenkt werden. Dort müssten Investitionen, Gründungen, Bildung und Integration gestärkt werden.