Bahnstreik: Zugfahren – entspannt wie nie
Trotz Streiks bleibt das Chaos an den NRW-Bahnhöfen aus – vier Erfahrungsberichte.
Düsseldorf. Sie waren früher aufgestanden, hatten sich auf das Schlimmste eingestellt - und waren mehr als positiv überrascht. Vier Mitarbeiter unserer Zeitung kamen trotz Bahnstreiks pünktlich zur Arbeit - und entspannter als an normalen Tagen.
Stell’ dir vor, es ist Streik und keiner kommt zu spät. Ich bin viel zu früh am Bahnhof Goch, in Sorge, nicht rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Sie ist unbegründet: Der Zug, der nun ein statt zwei Mal stündlich fährt, kommt beinahe pünktlich. In meinem Waggon ist es recht leer. Viele haben die Straße den Schienen vorgezogen.
Ich hatte mich wegen des Streiks auf das Schlimmste eingestellt. Aber im Kölner Bahnhof war alles halb so schlimm. Reisende von Köln nach Düsseldorf kamen pünktlich an. Auch Pendler mit Nahverkehrsausweisen konnten die ICE Richtung Düsseldorf benutzen. Wer allerdings die Regionalbahnen benutzen musste, weil er beispielsweise nach Opladen wollte, hatte die schlechte Karte gezogen: Die Hälfte der Regionalbahnen fiel komplett aus.
Autobahnen Viele Pendler waren wegen des Streiks auf das Auto umgestiegen. Die Autobahnen waren daher laut Polizei voller als sonst. Allerdings habe es keine chaotischen Zustände gegeben. Es wurden in der Spitze 59 Staus gezählt. Der Landesbetrieb Straßen.NRW hatte die Autobahnmeistereien angewiesen, wenn möglich, auf Tagesbaustellen während des Berufsverkehrs zu verzichten.
Innenstädte Auch in den Innenstädten waren die Straßen voller als sonst. In Düsseldorf waren vor allem die Zufahrten von den Autobahnen betroffen.